Läuft`s?

Es gibt Tage, da läuft es, wie geschmiert: Wecker klingelt, ich steh auf, ich esse Müsli mit einer Tasse Kaffee oder trinke Smoothie während ich meine Bibel lese, räume meine Küche auf, habe ein schnelles gesundes Mittagessen geplant und es ist rechtzeitig fertig und der Familie schmeckt`s, begegne meinen Kindern in Ruhe, Geduld und Freundlichkeit, fordere und fördere sie, finde eine Zeit, in der ich mich körperlich ausarbeiten kann, esse nichts zwischendurch – das heißt: auch nichts kurz vorm Mittagessen…; werde endlich fertig damit meinen Boden auszumisten und begehbar zu machen, kann die mir vorgenommene Zeit für Berufliches effektiv nutzen und am Abend nach einem schönen Zu-Bett-geh-Ritual mit den Kids nehme ich mir Zeit für mich und meinen Liebling.

Dann gibt es solche: Wecker klingelt – ich höre ihn nicht – vielleicht hatte die Nacht mehr Unterbrechungen, als ich Stunden Schlaf. Statt geplantem Müsli, trinke ich einen Kaffee und esse eine frische Semmel mit Mandelcreme oder Nutella – Obst? Wenn ich schon denken kann, wird es ein Apfel. Küche muss warten, Wäsche türmt sich, da ich aber eine Stunde später, als gewollt, aufgestanden bin, widme ich mich erst meinen Kids, die früh ihre effektivste Phase haben (ich zwar auch, aber wenn juckt`s;-)?). Dann jammert Jemand: Der Magen würde knurren. Was mache ich zum Mittag? Schnell, alle lieben es, ich hab es da…: Nudeln, Ketchup, Käse, evtl. Soße, wenn wir Glück haben 😉 Es fehlt das Gemüse!? Heute geht`s schon mal. Der Nachtisch fällt zu groß aus – Keine Widerstandskraft. Der Gedanke an Instrumente üben, an die frische Luft gehen, Bewegung, Abendessen (wenigstens da viel Frisches) kommt. Dafür müsste ich – am liebsten ohne Kids – noch einkaufen. Erst mal ne Tasse Kaffee – die Dritte? Zwischendrin vermittle ich zwischen den beiden Mittleren, lese Kontrolle für die Große, bestelle Winterschuhe für den Großen, vertröste die Kleine auf morgen, mit ihr Lego zu bauen. Wo ist die Work-Life-Balance? Ich hab sie gesucht: Unterm Tisch ist sie nicht!

Das Gefühl nichts geschafft zu haben, aber den ganzen Tag zu tun gehabt zu haben, bleibt. Vieles, was wir Mütter so tun, sieht man erst, wenn wir es nicht (mehr) tun.

Mein Trost? Heute ist ein Tag – morgen ein Neuer! Vielleicht läuft`s da wieder.

TG

„Die Güte des Herrn hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!“ Klagelieder 3,22-23