Und was machst Du so?

Doch, diese Frage habe ich auch schon mal beantwortet und nie ein Problem damit, eher war ich in Erwartung, dass es toll ist und der Fragende sich mit mir freut, wenn ich von meiner derzeitigen Lebenssituation schwärme:

Ich darf hauptberuflich zu Hause sein, Mama sein, ein Privileg. Unsere Familie ist seit 17 Jahren gewachsen, nebenbei auch die Selbstständigkeit von uns Eltern. Wir müssen miteinander ganz klar abstecken, was wann Vorrang hat. Es ist unsere Geschichte und unsere Situation, wir stolpern auch ab und zu, oder haben uns schlecht abgesprochen. Wir vergessen mal was, es sieht im Haus auch mal aus, als wäre ein Tornado durch – na und? Wen stört`s?

„Mama mag´s sauber!“ sagte ich heute früh meinem Kleinen, als ich die Toilette zwischen ausmalen, Trampolin springen, Autobahn bauen… putzte. Dann war die Dusche dran (Kind stapfte mit Socken in die Pfütze;) ) und meine Gedanken schwebten zu „Ich putze echt gern, mag es, wenn es gemacht ist und überall ein Grund drin ist.“ Schaffe ich das immer? Nein!! Macht mich das dann unzufrieden? Ja! Bin ich dann nicht gut genug? Bekomme nichts auf die Reihe? Scheint manchmal so, ich fühle das schon mal – Gefühle können uns schnell mal auf die falsche Fährte leiten. Denn nur wenn ich als Mama etwas vernachlässige, kommt früher oder später dann nur das zum Vorschein. Wenn alles soweit geschafft ist, freue ich mich, aber es fällt nicht so auf. Und dann gibt es eben die Zwischenräume: (scheinbar) Nichts geschafft oder etwas nicht beendet und anderes auch noch vernachlässigt. Und dann?

Meine Wochenbilanz fiel mir heute vor die Füße:

2 Elternabende, 1 Lebe-leichter-Kurs, gefühlt 1000 Emails, Termin in einer Grundschule für Absprachen zum Teenstar-Kurs, Chauffeurdienste, besonders wenn mal was anderes dazukommt: Klavier, Arzttermin, Schule, Bus, Gitarre, Freunde, … ; ein Beratungsgespräch, Einkaufen, kochen, Wäsche – die sind halt Standard und fallen deswegen nicht auf, würden sie nicht erledigt, gäbe es echt eine gewisse Disharmonie im Hause Gerlach 😉 – Spielen drin und draußen, Hasen fangen, Telefonate, Arbeit in der Schule, Treffen fürs Dorffest – und nicht zu vergessen unser Ausflug als Eltern in die Badegärten Eibenstock – Ohne Großeltern hätten wir den Gutschein nicht gehabt DANKE!!! und hätten wir auch nicht kinderfrei gehabt DANKE!!! Sauna, schlemmen, schlafen – (übrigens offizieller Geheimtipp: Mittwoch ab 10 Uhr – echt wenig Besucher)

So und nun sage ich meinen Nichts-schaffen-Gefühlen sie sollen schweigen! Stattdessen befehle ich FREUDE! Mit jedem Kind mehr gab es eine Umbauphase: Was bleibt, was kann weg, was muss anders? Heute ist heute und ich bin Mama – ich darf auch im Nichterledigten-Modus Beine hochlegen Kaffee genießen, allein laufen gehen. Und ich darf mich freuen über alles, was schon ist – geworden und geschafft! Und der Rest? „Ach egal!“ oder auch mal #scheissdrauf – beides Empfehlungen von lieben Familienmitgliedern 😉 .

TG

„Alles hat seine Zeit“ Lies ruhig mal nach in der Bibel im Alten Testament Prediger 3

Blog geschrieben, Eierkuchen direkt verbrannt – auch ein Eierkuchen hat eben seine Zeit